
Trauzeugen
In unseren bisherigen Beiträgen haben wir euch darüber berichtet, was wir bereits für unsere Hochzeit geplant haben. Wir ist aber in diesem Fall keineswegs gleichbedeutend mit Brautpaar, denn natürlich ist man auf dem Weg zum großen Tag nicht allein. Neben Familie und Freunden, sind es vor allem die Trauzeugen die das Brautpaar auf dieser spannenden Reise begleiten. Und denen möchten wir uns in diesem Beitrag widmen. Was sind die klassischen Aufgaben und Pflichten der Trauzeugen? Gibt es regionale Unterschiede? Wie frage ich meine Trauzeugin/ meinen Trauzeugen?
In vielen Ländern ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass bei der Trauung mindestens zwei Zeugen anwesend sein müssen, so z.B. in Österreich und der Schweiz. In Deutschland ist dies zwar seit ca. 20 Jahren nicht mehr der Fall, aber viele halten an der Tradition fest, sodass nahezu keine Hochzeit ohne Trauzeugen stattfindet. Übrigens, auch die katholische Kirche schreibt zwei Zeugen vor, wohingegen die evangelische Kirche die standesamtliche Trauung anerkennt und die Trauung deswegen auch ohne Zeugen möglich ist. Verpflichtungen für die Trauzeugen nach der Eheschließung entstehen aber weder vor dem Gesetz noch vor der Kirche.
Ein Brauch der heutzutage vor allem in den USA noch stark verbreitet ist, ursprünglich aber aus Großbritannien zu kommen scheint, sind die Groomsmen und Bridesmaids. Meist ist eine(r) von ihnen jeweils der Trauzeuge bzw. die Trauzeugin und der Rest sind in der Regel die unverheirateten jungen Männer und Frauen aus dem Freundes- und Familienkreis des Brautpaares. Während beide heutzutage (neben den Trauzeugen) das Brautpaar bei der Hochzeit ein wenig unterstützen, waren die Groomsmen früher überwiegend für die Sicherheit des Brautpaares während der Hochzeitsfeier zuständig und haben dieses verteidigt. Heutzutage ist das natürlich nicht mehr notwendig, da sorgen Groomsmen und Bridesmaids vor allem für eine super Stimmung!
Bevor ihr eure Trauzeugen um Unterstützung bitten könnt, müsst ihr euch aber natürlich erst mal für eine Trauzeugin/ einen Trauzeugen entscheiden und sie/ihn fragen. Wer die/der Richtige ist, könnt nur ihr selbst entscheiden, jedoch muss die Person mindestens das 18. Lebensjahr vollendet haben, bei der Trauung anwesend sein und diese auch verstehen können. Viele finden die richtige Person im engsten Freundeskreis oder in der Familie. Trauzeugen haben für Brautpaare meist eine sehr große Bedeutung und umgekehrt ist es für jeden eine Ehre, Trauzeuge/-in sein zu dürfen. Lasst euch deswegen für diese Entscheidung Zeit und folgt am Besten einfach eurem Gefühl – das täuscht nie!
Habt ihr eine Entscheidung getroffen, kommt schnell die Frage auf, wie man diese Person fragen soll, ob sie auch Treuzeuge/-in sei möchte. Vielleicht fragt ihr euch jetzt: „Hä?!? Wieso denn das? Frag ich halt einfach: Möchtest du…“. Natürlich spricht nichts dagegen, wenn man kein großes „Tamtam“ um die Frage machen möchte. Jedoch geht der Trend dahin sich auch für diesen Anlass etwas Besonderes zu überlegen. Aus Erfahrung lässt sich sagen, dass das zwar wesentlich einfacher und weniger aufwändig ist, als ein Heiratsantrag, aber auch hier denkt jeder unterschiedlich weit… Auf jeden Fall gibt es viele tolle Ideen, wie man seine(n) Trauzeugen/-in überraschen kann, wie z.B. klassisch bei einem gemeinsamen Essen, mit einer schönen Karte oder einem Brief, mit einem Armband oder einer Überraschungsbox. Es gibt hier nahezu unendlich viele Möglichkeiten und am Besten sucht ihr einfach mal im Internet, da kann man einige tolle Ideen finden und auch gleich Material bestellen.
Ihr könnt euch sicher sein, dass die Person sich riesig freuen wird und es kaum erwarten, bis es endlich soweit ist. Zumindest bis sie erfährt, was alles am Job der Trauzeugen hängt… Spaß beiseite, natürlich werden sie nicht überfordert. Ein paar Aufgaben und Pflichten haben sie aber traditionell trotzdem zu erledigen, natürlich immer den individuellen Wünschen des Brautpaares entsprechend.
Zunächst einmal sind sie grundsätzlich während der Vorbereitungen die ersten Ansprechpartner des Hochzeitspaares, z.B. bei der Wahl der Location, Band und allem wobei Unterstützung erwünscht ist. In den letzten Wochen vor der Feier helfen sie speziell bei Themen wie z.B. der Sitzordnung, der Planung von Einlagen und der Deko.
Zur Wahl des Brautkleides darf die/der Trauzeuge/-in natürlich nicht fehlen und auch die Aufbewahrung der Eheringe ist in der Regel Aufgabe der Trauzeugen. Außerdem sind sie traditionell dafür verantwortlich einen unvergesslichen Junggesell(inn)enabschied zu organisieren! Kommt es dann endlich zur Trauung, sitzen die Trauzeugen direkt neben dem Brautpaar, „bezeugen“ die Trauung und unterschreiben in aller Regel, auch wenn das mittlerweile nicht mehr vorgeschrieben ist.
Am Tag der Feier sind sie dann zudem Ansprechpartner für alle Gäste und Dienstleister um Fragen zu klären, Abläufe zu koordinieren und z.B. spontane Einlagen zu ermöglichen. Haben Braut oder Bräutigam während der Hochzeit ein Anliegen sind sie zudem Problemlöser für Notfälle und sollten auf alles vorbereitet seit. Hier ist ein Notfall-Paket unter Umständen sehr hilfreich! Dies könnte z.B. Nadel und Faden, Taschentücher, Kosmetikartikel, Nagelfeile, Ersatzhemd oder auch einen Flachmann enthalten.
Aber auch nach der Feier bleiben die Trauzeugen sehr häufig Ansprechpartner Nummer eins für alle Sorgen und Anliegen rund um die Ehe – es ist also ein Job für die Ewigkeit.
Das hört sich im ersten Moment nun vielleicht doch nach ziemlich viel Arbeit an, aber den Meisten macht es vor allem einen riesen Spaß bei den Vorbereitungen dabei zu sein und mitwirken zu können. Und natürlich ist es eine große Ehre!
Tipp zum Thema: Hört bei der Wahl eurer Trauzeugen auf euer Gefühl, dann werdet ihr die richtige Wahl treffen. Habt ihr euch entschieden, sprecht euch regelmäßig mit ihnen ab, wobei sie euch unterstützen können und was sie auf der Hochzeit auf jeden Fall im Notfall-Paket haben müssen!